Worum es geht

Beschreibung

Der Kupferstich Der Marktbauer und sein Weib aus dem Jahr 1519 ist das letzte Blatt einer ganzen Reihe von kleinformatigen Bauerndarstellungen Albrecht Dürers. Vor einem kaum identifizierbaren, schraffierten Hintergrund erscheint ein Bauernpaar. Der mit einem knielangen Kittel und Schaftstiefeln bekleidete Mann preist mit geöffnetem Mund und ausgestreckter rechter Hand seine Waren, Eier und Milch, an. Seine mit einem faltenreichen Gewand und einem Kopftuch gewandete Frau scheint ihm mit verkniffenem Gesicht etwas zuzuraunen. In ihrer linken Hand hält sie ein Huhn, während ihre rechte Hand in der Schlaufe eines Tuches steckt, aus dem auch ein auf ihrem Rücken getragenes Reisigbündel hervorlugt. Die Deutung dieses Blattes ist immer noch umstritten. Handelt es sich um die exemplarische Darstellung eines Marktbauernpaares? Oder stehen die beiden Figuren in Zusammenhang mit seiner Proportionslehre und seinem Interesse für anatomische Studien? Für Letzteres spricht die naturalistisch-präzise Wiedergabe mit Muskeln und Adern der halbnackten Beine des Bauern. Auch die Schwere und Voluminität der Personen lassen sich in diese Richtung deuten. Und letztlich verleiht Dürer dem Bauernpaar durch die blattfüllende Größe ihrer Darstellung und die präzise Wiedergabe ihrer groben Physiognomie eine eigene Würde und Wertigkeit. [PSc] Ausstellung: »Albrecht Dürer und Lucas van Leyden. Kunst und Leben um 1500«, 2015/16

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