Die Sammlung der Niederländischen Malerei zählt mehr als 300 Gemälde, darunter etliche Spitzenwerke der Kunstgeschichte. Eines der bedeutendsten und frühesten Werke ist Hans Memlings »Bathseba im Bade«, eine der ersten lebensgroßen Aktdarstellungen nördlich der Alpen. Gemälde von Jan van Amstel, Albert Bouts und Colyn de Coter sind weitere Höhepunkte der Altniederländischen Malerei.
Rubens und Rembrandt
Den Sammlungsschwerpunkt bilden Gemälde, die zwischen 1600 und 1670 in Regionen des heutigen Belgien und der Niederlande entstehen. Das repräsentative und gleichzeitig sehr persönliche Doppelbildnis der »Geronima Spinola Spinola und ihrer Enkelin Maria Giovanna Serra« ist eines der seltenen italienischen Porträts des Antwerpeners Malerfürsten Peter Paul Rubens in einem deutschen Museum. Bildnisse des Friesländers Wybrand de Geest, des Haarlemers Frans Hals und des in Amsterdam tätigen Rembrandt van Rijn, führen in die Porträtmalerei Hollands ein. »Paulus im Gefängnis« zählt zu den bedeutendsten Gemälden der Sammlung und ist ein Frühwerk des gerade 21-jährigen Rembrandts.
Landschaftsmalerei
Einen besonderen Akzent setzt die Landschaftsmalerei: Joos de Mompers phantastische Naturgebilde und Anton Mirous kleine Naturansichten sind frühe flämische Beispiele dieser noch jungen Gattung. Jan van Goyens »Sturm auf dem Haarlemer Meer« und Jacob van Rusidaels »Waldlandschaft mit Bach« demonstrieren, wie die holländischen Maler Natur dramatisch in Szene setzen und so für die Beliebtheit der Landschaftsmalerei um 1650 sorgen.
Neue Themen
Der klassische Kanon der Malerei wird im 17. Jahrhundert in den Niederlanden durch Architekturansichten, Genrebilder und Stillleben erweitert. Auch Malerinnen wie Clara Peeters sind nachgefragt. Neben Blumenstillleben erfreuen sich besonders Mahlzeit- und Prunkstillleben großer Beliebtheit. Auch heute kann man sich kaum an den sorgfältig präsentierten Köstlichkeiten von Osias Beert und David de Hem satt sehen. Stillleben sind stets voller Rätsel und legen nur auf den ersten Blick ihre Bedeutung offen, weshalb es sich empfiehlt, wie Pieter Coddes »Kunstliebhaber im Atelier« genau hinzusehen.