Zwei Engel halten eine Krone über eine Frau mit Baby auf dem Arm, im Kreis um sie herum sind viele Menschen angeordnet.

Deutsche Malerei bis 1800

Der Bereich Deutsche Malerei umfasst rund 500 Werke und reicht vom ältesten Gemälde Schwabens bis hin zu Meisterwerken des Barock und Rokoko. Sammlungsschwerpunkt ist die spätmittelalterliche und frühneuzeitliche schwäbische Kunst. Besonders die Altarretabel der großen künstlerischen Zentren Memmingen, Nördlingen, Ulm und Augsburg zeugen von der Innovationskraft auf dem Gebiet der Malerei.

Sakrale Kunst um 1500

Bartholomäus Zeitbloms Heerberger Altar mit seinem Porträt und Signatur ist Ausdruck einer Welt im Umbruch und demonstriert, wie sich Maler langsam vom Status des Handwerkers lossagen und sich ein neues Selbstverständnis erarbeiten. Die Tafeln der »Grauen Passion« des Augsburgers Hans Holbein d. Ä. beeindrucken durch ihre monochrome Farbigkeit und sind Zeugnisse einer Zeitenwende, die sich in den farbenprächtigen Kompositionen des Meisters von Meßkirch und Jerg Ragebs fortsetzt. Sowohl der Wildensteiner Altar als auch der Herrenberger Altar zitieren bereits Architekturelemente der Renaissance und offenbaren durch die tiefenräumliche Staffelung der Darstellungen die Kenntnis dieser neuen Stilrichtung.

Deutsche Renaissance

Martin Schaffner und Hans Baldung Grien zählen neben Albrecht Dürer zu den ersten deutschen Renaissancemalern. Gemälde wie die »Grablegung Christi« oder der »Schmerzensmann« bewegen uns bis heute durch ihre emotionale Bildsprache. Die großen Zentren der deutschen Renaissancemalerei Augsburg und Wittenberg sind mit bedeutenden Werken von Christoph Amberger und Lucas Cranach d.Ä. vertreten. Ihre Porträts sind Zeugnisse eines neuen Bewusstseins des Individuums.

Barocke Bilderlust

Zur Sammlung gehört auch eine kleine Auswahl von Kupfertäfelchen der Hofkünstler Hans von Aachen, Hans Rottenhammer und Joseph Heintz, die mit ihrer Kunst das Zeitalter des Barock einläuten und deren Kabinettstücke beliebte Sammlerobjekte an den Höfen Europas waren. Spitzenwerke der Barockmalerei – darunter Stillleben von Georg Flegel sowie Gemälde von Johann Heinrich Schönfeld und Anna Dorothea Therbusch – komplettieren die Sammlung der Deutschen Malerei.