Portrait eines Mannes mit Perücke.

Französische Zeichnungen und Druckgraphik vor 1800

In der Staatsgalerie befinden sich rund 1.000 französische Handzeichnungen sowie etwa 10.000 Druckgraphiken aus der Zeit vor 1800. Schwerpunkte bilden dabei die Werke, die während der Regierungszeiten der Könige Louis XIV., XV. und XVI. entstehen und vom Glanz dieser Epochen berichten: Zahlreiche Schlösser, Paläste, Kirchen und Klöster werden mit großen Ausstattungsprogrammen bedacht, und auch die Porträtkunst erlebt in dieser Zeit einen Höhepunkt.

Die Landschaftskunst

Unter den Landschaftszeichnern treten vor allem Nicolas Poussin und sein Schwager Gaspard Dughet ins Rampenlicht. Sie arbeiten zwar überwiegend in Rom, prägen aber dennoch die französische Kunst nachhaltig mit ihren Themen der allumfassenden Natur, in die sich auch die von Menschenhand geschaffene Architektur wie gewachsen einfügt. Ihre Landschaften sind dabei nicht topographisch zu verstehen, sondern reflektieren die ideale Vorstellung des mythischen Sehnsuchtslands Arkadien.

Besondere Schwerpunkte

Die Sammlungskomplexe mit rund 120 Zeichnungen von Michel-François Dandré-Bardon sowie etwa 150 Blättern von Nicolas Guibal sind einzigartig auf der Welt. Dandré-Bardon vertritt mit seinen Werken das gesamte Spektrum der höfischen, aber auch der bürgerlichen Kunst im Paris des 18. Jahrhunderts. Nicolas Guibal, seit 1755 württembergischer Hofmaler, stand in Diensten Herzog Carl Eugens und schmückte das Neue Schloss in Stuttgart sowie andere Schlösschen in der Umgebung mit seinen Gemälden und Fresken aus.

Druckgraphik

Wie in Gemälden und Zeichnungen so spielt auch in der französischen Druckgraphik die Kunst des Genres eine besondere Rolle, in der sich vor allem Jean-Honoré Fragonard einen Namen machte. Auch die Stiche von Gabriel Huquier nach François Boucher fanden ihre Liebhaber. Einen speziellen Stellenwert erlangte die Graphik zudem mit der Verherrlichung der jeweiligen französischen Könige in vielfältiger Weise.