Worum es geht

Beschreibung

Missgeburten erregten im Mittelalter und in der frühen Neuzeit großes Aufsehen, weil sie als Ankündigungen von Unheil verstanden wurden. 1496 wurden zwei siamesische Zwillingsgeburten von Schweinen bekannt: eine im Dorf Landser im Oberelsass; die andere war in Nürnberg zur Schau gestellt. Dürer bemühte sich allerdings um eine sachliche Darstellung im Sinne exakter Naturbeobachtung und zeigt das Tier mit einem Kopf, zwei Vorder- und vier Hinterbeinen sowie zwei Beinen auf dem Rücken als lebendes Wesen vor einer Landschaft. Wert legte er besonders auf die fein gestrichelte Wiedergabe des Borstenfells. Auf seinen frühen Kupferstichen gab Dürer noch kein Datum an. Hier lassen die aktuellen Ereignisse eine sichere Angabe des Entstehungsjahres zu. Mit der Darstellung von Schweinen beschäftigte sich Dürer in dieser Zeit auch für seinen Kupferstich Der verlorene Sohn (Inv. Nr. A 1955/1770). [HMK] Ausstellung: »Albrecht Dürer und Lucas van Leyden. Kunst und Leben um 1500«, 2015/16

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