Die Jungfrau mit dem Wickelkind

Dürers zahlreiche Darstellungen der Maria mit dem Jesuskind zeichnen sich durch innige Zuwendung aus. Zärtlich hält Maria das gewickelte Kind in den Armen, zu dem sie auch ihren Kopf neigt. Ihr Heiligenschein und der kreuzförmige Nimbus des Jesuskindes leuchten hell vor dem eng schraffierten Hintergrund auf. Die subtile Behandlung der Lichter auf dem Gewand hebt die Gruppe geradezu plastisch hervor. Marias Blick deutet nicht nur mütterliche Sorge an, sondern auch das Wissen um die künftige Passion ihres Sohnes. Solche lebensnahen Bilder kamen dem damaligen Bedürfnis nach intensiver religiöser Vergegenwärtigung entgegen. Im gleichen Jahr schuf Dürer auch den Kupferstich »Maria, von einem Engel gekrönt« (Inv. Nr. A 3374). [HMK]