Worum es geht

Beschreibung

Nach den genrehaften Bauerndarstellungen der späten 1490er Jahre widmet sich Albrecht Dürer in den 1510er Jahren abermals diesem Themenkreis. Das mit »AD 1514« signierte Blatt Der Dudelsackpfeifer steht ebenso wie Das tanzende Bauernpaar aus demselben Jahr beispielhaft hierfür. Es zeigt einen an einem mächtigen Baumstamm lehnenden Mann mit überkreuzten Beinen vor einem nicht weiter definierten Hintergrund. Der Mann hat ein fransenbesetztes Tuch turbanartig um Kopf und Oberkörper geschwungen und an seinem Gürtel sind eine Tasche und ein Kurzschwert befestigt. Mit melancholischem Blick spielt er den Dudelsack. Dürer führt hier nicht wie in der Bauernsatire die Menschen der niederen Stände vor, sondern verleiht ihnen durch die präzise, naturalistische Wiedergabe ihrer Kleidung und Physiognomie eine eigene Würde. Das Blatt gehört neben den Meisterstichen zu den technisch versiertesten Kupferstichen Albrecht Dürers und wurde später in der niederländischen Genremalerei oftmals adaptiert. [PSc] Ausstellung: »Albrecht Dürer und Lucas van Leyden. Kunst und Leben um 1500«, 2015/16

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