Worum es geht

Beschreibung

Der um 1497 entstandene Kupferstich Drei Bauern im Gespräch reiht sich ein in eine Gruppe von Blättern Albrecht Dürers, die bäuerliche Motive zeigen, deren Deutung jedoch umstritten ist. Hier sind drei Männer zusammengekommen, die sich anhand von Kleidung und Beigaben unterscheiden: rechts ein Marktbauer mit spitzem Hut, Dolch und Eierkorb, der mit energischer Geste seinen Gürtel packt; der Mann ihm gegenüber, der als Handwerker mit Beutelhaube und einem über die Schulter geworfenem Sack dargestellt ist und sich auf ein im Zentrum des Blattes platziertes Schwert lehnt, scheint ihn mit der Geste seiner linken Hand besänftigen zu wollen. In der Mitte ist ein an einen Orientalen erinnernder Mann mit langem Bart und Turban zu sehen, der die linke Hand in seinem Wams versteckt hält. Die Forschung ist immer noch uneins darüber, wie eine Szene wie diese zu deuten ist. Handelt es sich um ein konspiratives Treffen zum Aufstand, was Dürers Sympathie für die Anliegen der Bauern, die sich 1525 im Bauernkrieg artikulieren sollten, zum Ausdruck bringen würde? Oder spottet Dürer über den Bauernstand, der sich durch ihm verbotene Waffen wie Schwert und Sporen zu nobilitieren sucht, sich aber in Streitigkeiten verheddert? Oder sind es schlicht typisierte Figuren, die zusammengefügt wurden, wofür der eigentlich nicht in die Gruppe passende Orientale sprechen würde? In jedem Fall transportiert das Blatt Düürers Interesse an der ihn umgebenden Realität und deren naturalistische Wiedergabe. [PSc] Ausstellung: »Albrecht Dürer und Lucas van Leyden. Kunst und Leben um 1500«, 2015/16

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