Worum es geht

Beschreibung

Chronos, der Gott der Zeit, ein alter Mann mit mächtigen Flügeln und den Attributen Sense und Stundenglas, hält in den Armen den kleinen Gott der Liebe, im Griechischen Eros genannt, bei den Römern Amor (Liebe) oder Cupido (Begehren). Ein Putto schleppt seinen schweren Köcher mit den Pfeilen. Die Darstellung hat symbolische Bedeutung: Nur die Zeit kann die Wunden, die Amors Liebespfeile bei Göttern und Menschen schlagen, heilen. Offenbar hat sich Giovanni Domenico Tiepolo in dieser Zeichnung an einem Werk des Vaters orientiert, dem Deckenbild »Venus vertraut einen ihrer Söhne dem Gott der Zeit an«, gemalt 1758 für einen Saal des Palazzo Contarini in Venedig und heute in der National Gallery zu London (Inv. Nr. NG6387; Massimo Gemin und Filippo Pedrocco: Giambattista Tiepolo. I dipinti. Opera completa, Venedig 1993, Nr. 472). Auch dort hält Chronos ein Kind in den Armen, ein Putto trägt den Köcher. Zur mächtigen Gestalt des Gottes könnte ebenso die entsprechende Figur in einem weiteren Gemälde Giovanni Battistas (1696-1770) , »Die Zeit enthüllt die Wahrheit« im Museum of Fine Arts in Boston, vermutlich um 1758 zu datieren, das Vorbild sein (ebd., Nr. 471). Dem fließenden, flüssigen Zeichenstil der relativ breiten Feder, der von großzügiger Lavierung unterstützt wird, entspricht die sich in einem sanften Schwung vom Köcher über die beiden Kinder, den Kopf des Chronos, seine großen Flügel bis hin zu dem Geäst der Bäume nach rechts oben entwickelnde Komposition.

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