Worum es geht

Beschreibung

Wie in den Evangelien berichtet, musste Christus nach seiner Verurteilung in Jerusalem selbst das Kreuz zum Ort seiner Hinrichtung auf den Berg Golgatha tragen. Umhang und Dornenkrone zeugen von der Verspottung durch die Folterknechte. Die Halbfigur ist aus dem szenischen Kontext gelöst und wird zum Ziel der religiösen Vertiefung in die Leidensgeschichte Christi, die in der spätmittelalterlichen Frömmigkeit eine zentrale Rolle einnahm. Seit dem späten fünfzehnten Jahrhundert waren Darstellungen des Kreuztragenden in Norditalien beliebt, insbesondere die venezianischen Maler um Giovanni Bellini und Giorgione entwickelten den Typus unter nordeuropäischem Einfluss weiter. Der oft enge Bildausschnitt legt nahe, dass man solche Bilder aus der Nähe betrachten sollte und sie zur privaten Andacht bestimmt waren. Die Stuttgarter Fassung kopiert ein Original des venezianischen Malers Paris Bordone (Rom, Museo Nazionale di Castel Sant’Angelo), das um 1518-20 entstanden sein wird.

Text

Haben Sie Fragen oder Informationen zu diesem Objekt?

Kontaktieren Sie uns