Porträt einer Dame

In der Andeutung einer Kopfbewegung begriffen blickt die junge Dame auf den Betrachter. Ihr Kleid, unter dem sie ein fast transparentes Untergewand trägt, hat einen quadratischen Ausschnitt. Dieser lenkt den Blick des Betrachters auf die kostbare Halskette. Bis auf wenige Lockensträhnen hat sie ihr Haar in eine wulstartig um den Kopf gelegte verzierte Haube gesteckt. Die modische Kleidung identifiziert die Dargestellte als Venezianerin des frühen 16. Jahrhunderts. Der enge Bildausschnitt weicht jedoch von den Konventionen des venezianischen Porträts ab, das in dieser Zeit zur Halb- oder Dreiviertelfigur tendiert. Beim Ankauf 1852 aus der Sammlung Barbini-Breganze noch Palma il Vecchio (um 1480-1528) zugeschrieben, gilt das Gemälde heute als Werk seines jüngeren Zeitgenossen Giovanni Cariani.