Worum es geht

Beschreibung

Die Darstellung der Passion galt Albrecht Dürer als höchste Aufgabe der Kunst. Über viele Jahre arbeitete er gleichzeitig an drei Folgen: der »Großen Passion« (Inv. Nr. A 1949/703, A 1949/701), der »Kupferstichpassion« (Inv. Nr. A 1965/GL 893,a-p), und der »Kleinen Passion«. Sie ist mit 37 Holzschnitten die umfangreichste, mit heilsgeschichtlicher Einbindung vom »Sündenfall« bis zum »Jüngsten Gericht«. 1511 veröffentlichte Dürer sie als Buch mit lateinischen Versen des Benediktiners Chelidonius (um 1460-1521) im eigenen Verlag. Einzeldrucke sind bereits vor der Buchausgabe erschienen, wie dieser Holzschnitt. Die Erwerbung des Jahres 2015 ersetzt einen Kriegsverlust. Unter dem Kreuz hält Joseph von Arimathia hält den toten Christus mit dem Leintuch. Maria, gestützt von Johannes, nimmt mit konzentriertem Blick Abschied von ihrem Sohn, Maria Magdalena küsst ihm die Füße. Wie in der Darstellung »Christus am Kreuz« (Inv. Nr. A 2014/7950) erscheint auch hier die Geste der erhobenen Arme als Ausdruck verzweifelten Schmerzes, in dem die Frau im Hintergrund laut aufschreit. In der zehn Jahre zuvor entstandenen »Beweinung« der »Großen Passion« hatte Dürer die Szene von den Kreuzen weg und direkt vor das Grab gerückt (Inv. Nr. A 3518). [HMK]

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