Worum es geht

Beschreibung

In der Darstellung treffen zwei Welten aufeinander: eine »Böse« links mit Fabelwesen, einem leckgeschlagenen Boot, dem einsamen alten Mann, der sich auf eine Insel gerettet hat, der abenteuerlich gelegenen Ruine eines Amphitheaters sowie kosmischen Himmelserscheinungen; eine »Gute« rechts mit der herbeieilenden Frau mit Speer in einer paradiesischen Landschaft mit Hasen, Fröschen und anderem Getier. Der Ausblick im hellen Licht der aufgehenden Sonne im Hintergrund geht auf die bewohnte zivilisierte Welt. Die beiden Textverweise in Täfelchen, »Da sitzt um ewig zu sitzen der Unglückselige« neben dem alten Mann sowie »Weiche dem Unheil nicht, sondern tritt beherzter entgegen« unter der Frau, sind der Hadesfahrt aus dem sechsten Buch der »Aeneis« des Vergil entnommen. Die »Allegorie des Lebens« soll den Menschen dazu anregen, inmitten von Chaos und düsteren Visionen Ruhe zu bewahren und den Geist auf ein höheres Ziel auszurichten. Diese Aufforderung zur Standhaftigkeit wird durch die Palme neben der Frau rechts als Sinnbild tugendhafter Beständigkeit (Märtyrerpalme) unterstützt. Als Erfinder der Komposition wird heute überwiegend Luca Penni vermutet, denn obgleich in der Bildlegende Raffael als Erfinder genannt wird, stammt nur eine einzige Figur von ihm: der alte Mann auf der Insel, der sich seitenverkehrt in dessen Fresko mit der »Schule von Athen« wiederfindet.

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