Eisbär (Vignette Seite 117 in: Gustav Schiefler, Edvard Munch. Das graphische Werk 1906-1926, Berlin 1928)

Worum es geht

Beschreibung

1928 erschienen der zweite Teil des Werkverzeichnisses der Graphik Edvard Munchs von Gustav Schiefler. Von den 41 Vignetten gehen 16 auf Tierstudien zurück, die Munch überwiegend 1908/09 während seines Aufenthaltes in der Kopenhagener Klinik machte. Gustav Schiefler vermerkte dazu im Werkverzeichnis: »Auch in jenen Tierstudien steckt weit mehr als die rein sinnliche und formale Beobachtung. Der Künstler scheint über die zufällige Erscheinung des Augenblicks hinaus ganz in das animalische Wesen einzudringen. Wohl niemals ist die skurrile Art der Affen, die schlummernde Spannkraft in den Muskeln der ruhenden Löwin, die sprungbereite Geschmeidigkeit des Panthers, die lauernde Schläfrigkeit des Raubvogels, die drollige Beweglichkeit des Entenvolkes, der leere Stolz der Flamingos so aufschlußgebend zum Vortrag gebracht.« Munch selbst jedoch war kein Freund der Vignetten-Kunst, wie er in einem undatierten Brief an Schiefler zugab: »Vignetten haben mir nie gelungen - Diese und überhaupt buchschmuck ist mir ganz fremd - Es ist wie ein Bär auf Nadeln thansen soll. Ich schicke dann und wann eine kleine Zeichnung - Solche läzste sich vielleicht brauchen - Jedenfalls wird es besser wie Vignetten whelche mir unnaturlich sind.«

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