Henrik Ibsen im Café des Grand Hotel

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Worum es geht

Beschreibung

Nachdem Edvard Munch 1896 Illustrationen für das Programmheft der Inszenierung von Henrik Ibsens »Peer Gynt« am Pariser »Théâtre de l' Œuvre« geschaffen hatte, folgte im November 1897 das Porträt des Dichters, mit einem Leuchtturm im Hintergrund, für das Programmheft zu »John Gabriel Borkman« im selben Theater. 1898 entstand ein Gemälde mit »Henrik Ibsen im Café des Grand Hotel«, zu dem die Lithographie seitenrichtig ist; eine spätere Version folgte 1909/10. In diesen wurde der Leuchtturm nun sinngemäß durch den Blick aus einem der Fenster des Cafés, in dem Ibsen Stammgast war, auf Kristianias Hauptstraße, die hier verregnete »Karl Johans Gate«, ersetzt. In allen Bildnissen blickt jeweils ein Auge des großen norwegischen Dramatikers starr nach vorn, das andere zeigt hingegen eine Schau ins ›Innere‹. Das helle Haupt mit seinem wallenden Haar und Bart taucht wie die visionäre Erscheinung eines Gespenstes aus dem Dunkel des Vorhangs auf. Ibsen, der lange im Ausland gelebt hatte und erst 1891 nach Norwegen zurückkehrte, war seit einem zweiten Schlaganfall 1902 halbseitig gelähmt - vielleicht Anlass für Munch, den mittlerweile 74-jährigen mit dieser Lithographie aus demselben Jahr erneut zu ehren.

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