Loslösung II

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Worum es geht

Beschreibung

Das Motiv entstammte ursprünglich einem Gemälde mit ganzen Figuren von 1894, das Munch in einer ersten Lithographie betitelt »Loslösung I« 1896 seitenrichtig aufgriff. Das auf dasselbe Jahr datierende, seitenverkehrte Blatt »Loslösung II«, nur mit den Brustbildern des Paares, bildete seinerseits wiederum das Gegenstück zu »Anziehung II«, in dem Mann und Frau sich anblicken und ihr Haar auf ihn zuweht. Gemäß dem Titel löst sich nun das Frauenhaar von den Schultern des Mannes, während die Uferlinie von Åsgårdstrand die beiden trennt. Sie wendet sich zielstrebig ab und dem Meer zu, blickt nicht zurück; er resigniert mit geschlossenen Augen angesichts des unendlich langsamen, aber unwiederbringlichen Abschieds. Das Schwinden der Liebe und der Schmerz des Verlassenwerdens werden symbolisiert durch das Haar - Munchs gängiger Metapher für Verführung und Bindung -, das fadenartig noch an der Schulter des Mannes zu haften scheint und sich nur widerstrebend löst. Die blaue Farbigkeit des in Berlin entstandenen Drucks unterstreicht die melancholische Stimmung.

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