Die Sammlung des 20. Jahrhunderts zeichnet sich durch epochale Einzelwerke sowie herausragende Werkensembles – etwa von Paul Klee, Max Beckmann, Pablo Picasso, Oskar Schlemmer und Wilhelm Lehmbruck – aus. Die international renommierte Sammlung umfasst mit über 2.500 Werken dabei alle wichtigen Stilrichtungen in ihrer medialen Vielfalt: Malerei, Skulptur, Plastik, Fotografie, Installation und Medienkunst.
Klassische Moderne
Einen Schwerpunkt bildet die Sammlung der Klassischen Moderne, die neben den oben genannten Werkensembles Hauptwerke von u.a. Amedeo Modigliani, Henri Matisse, Egon Schiele und Natalija Gontscharowa umfasst, an denen sich die Entwicklung der europäischen Avantgarden nachvollziehen lässt. Der Bestand zum deutschen Expressionismus mit Werken von Paula Modersohn-Becker, Ernst Ludwig Kirchner, Emil Nolde, Wassily Kandinsky und Franz Marc zeichnet das Bild einer Künstlergeneration, die nach künstlerischer und gesellschaftlicher Erneuerung strebt und dabei immer wieder den geistigen Gehalt ihrer Werke in den Fokus rückt.
Kunst nach 1945
Die Sammlung Kunst nach 1945 legt einen starken Fokus auf amerikanische Positionen, vor allem des Abstrakten Expressionismus und der Pop Art. Die europäische Abstraktion ist in ihrer Vielfalt mit Werken von Willi Baumeister, Ernst-Wilhelm Nay, Wols und Yves Klein vertreten, auf die Francis Bacon, Gerhard Richter, Sigmar Polke, Georg Baselitz und Anselm Kiefer mit der Rückkehr zur Gegenständlichkeit antworten. Seit 1985 befindet sich eine der größten Marcel Duchamp Sammlungen im deutschsprachigen Raum in der Staatsgalerie. Auch Hauptvertreter der Concept-, Land- und Minimal Art wie Richard Serra, Dan Flavin, Donald Judd, Sol LeWitt, Richard Long, Joseph Kosuth oder On Kawara gehören zum Bestand. Die Bedeutung von Medienkunst, die die Staatsgalerie ab den 1970er-Jahren als eines der ersten Museen in Deutschland sammelt, zeigt sich an wichtigen Arbeiten von Nam June Paik und Bruce Nauman. Die Staatsgalerie besitzt zudem den letzten, von Joseph Beuys noch zu Lebzeiten selbst eingerichteten Raum, mit dem er auf ein neues Verhältnis von Werk, Betrachter und Museumsraum abzielte. Bereits ab Ende der 1970er-Jahre halten wichtige Werke von Künstlerinnen wie Rebecca Horn, Katharina Fritsch, Isa Genzken, Rosemarie Trockel oder Pia Stadtbäumer in den Bestand Einzug, der in jüngster Vergangenheit noch durch Arbeiten von Ulrike Ottinger und Maria Lassnig erweitert werden konnte, um gezielt Lücken in diesem Sammlungsbereich zu schließen.