Veturia fordert Coriolan auf, Rom zu verschonen

Worum es geht

Beschreibung

Marcus Coriolanus war der Sage nach ein römischer Feldherr, der nach Auseinandersetzungen mit den Plebejern verbannt wurde. Daraufhin führte er die Volsker, Roms Feinde, in einen Krieg gegen die eigene Vaterstadt. Erst als seine Mutter, seine Gattin und weitere Frauen ihn im Feldlager aufsuchten und ihn inständig baten, beendete er den Krieg. Die in der antiken Literatur überlieferte Geschichte galt als Exempel für die Tugend der Selbstüberwindung (Livius, „Ab urbe condita" II, 33-35, 37-40, 52, 54; Plutarch, „Vitae parallelae" XII, 34-36.) Füger schilderte mehrfach solche dramatischen Szenen aus der antiken Geschichte im klassizistischen Stil (Inv. Nr. GVL 9, Inv. Nr. 3643). Hier konzentriert er die Szene auf den Höhepunkt: Coriolan will seine Mutter umarmen, doch sich drängt ihn zurück und droht mit weit ausladender Geste ihren Selbstmord an. Die anderen Frauen knien vor ihm, und ein Kind präsentiert den Ölzweig, Zeichen eines Friedensangebots. Doch die Entscheidung steht noch aus: mit düsterem Blick kämpft der Held mit seinen Emotionen. Fügers Gemälde von 1805 befindet sich in den Städtischen Museen Heilbronn. Kininger setzte es mit großem technischem Aufwand in Stofflichkeit, Tonwerten und Lichtkontrasten in ein Schabkunstblatt um. Dieses Exemplar ist ein brillanter Probedruck „avant la lettre" vor der Bildunterschrift. [HMK] Friedensbilder in Europa. Verbundprojekt: „Übersetzungsleistungen von Diplomatie und Medien im vormodernen Friedensprozess. Europa 1450-1789." Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, 2009-2012.

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