Worum es geht

Beschreibung

Im Dezember 1914 erschien in der Zeitschrift »Zeit-Echo« Paul Klees Lithographie »Der Tod für die Idee«, die das Gedicht »Die Nacht« von Georg Trakl illustriert. Ein toter Soldat liegt am Boden, über ihm türmt sich das im Gedicht genannte furchterregende Gebirge aus Gestein und Wassermassen auf und bricht über ihn nieder. In dieser Darstellung zeigt sich eindrücklich, wie Klee formale Mittel in seiner Kunst einsetzte. Der Tote ist in kurzen, schnell ausgeführten Linien dargestellt, die die Zerstörungswut des Krieges verdeutlichen, das Gebirge hingegen besteht aus einem fragilen Geäst aus zarten Linien, die sich anmutig und schön über dem Leichnam erheben. Das Blatt wirkt wie ein zynischer Kommentar auf Franz Marcs Behauptung, dass der Krieg ein reinigender Prozess sei, aus dem Neues hervorgehe. Erst müsse man fallen und Qualen ertragen, bevor das Schöne wieder Einzug in die Welt erhalten kann.

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