Worum es geht
Das Aquarell »Selbstmord eines Stubenmädchens« gehört wie »Dogmatische Komposition« (Inv. Nr. C 1968/1610) zu den zerschnittenen Zeichnungen Paul Klees, das hier jedoch nicht wie letztere wieder zusammengesetzt wurde. Die rechte Hälfte der ehemals querformatigen, 1921 entstandenen Komposition zeigt die nur mit wenigen Federstrichen arabeskenhaft angelegte »Somnambule Tänzerin« (Paul Klee. Catalogue Raisonné, Bd. 3, 1919-1922, Bern 1999, Nr. 2649). Sie wird begleitet von einem spitzohrigen Hund und tanzt rechts neben einer aufgebahrten Toten, während das Stubenmädchen des ursprünglich linken Teils große blutrote Tränen vergießt. Die Teilung der Zeichnung zerschneidet auch die Tote, die mit gekreuzten Armen in einer Art Glassarg liegt. Das Melodram, das sich offenbar abgespielt hat, wird erklärt durch den Pfeil, der das Stubenmädchen an der Schläfe wie ein Kopfschuss trifft. Nur diese Hälfte wurde nachträglich aquarelliert, die zusätzliche dunkelgrüne Rahmung auf dem Untersatzpapier verdeckt den fragmentarischen Zustand.
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