Sitzende weibliche Gestalt nach rechts (Fides); Verso: flüchtige Durchzeichnung von fremder Hand

Worum es geht

Beschreibung

Jacopo Robusti, genannt Tintoretto (»tintore« = Färber, dem Beruf seines Vaters, demnach »das Färberlein«) war neben Tizian (1488-1576) und Paolo Veronese (1528-1588) einer der bedeutendsten Vertreter der venezianischen Malerei im 16. Jh. Die Kombination von schwarzer und weißer Kreide auf dem blaugrünen Papier verleiht dem Blatt einen ungemein exquisiten Reiz. Die komplizierte, leicht verzerrte Pose mit dem gedrehten Oberkörper und den überlangen Beinen ist gleichermaßen dem Manierismus geschuldet wie auch die in Untersicht gesehene Figur selbst. Daneben erlaubt die Quadrierung in schwarzer Kreide die Übertragung in ein größeres Format: Die Allegorie des Glaubens (Fides) ist eine Studie zur gleichnamigen Figur im Deckenfresko von 1576 in der Retrostanza dei Tre Capi del Consiglio dei Dieci (später Stanza degli Inquisitori de Stato genannt) des Palazzo Ducale (Dogenpalast) zu Venedig (Paolo Rossi: I disegni di Jacopo Tintoretto, Florenz 1975, Abb. 200; Schulz 1975, Taf. 91). Unser Blatt in der Sammlung Schloss Fachsenfeld, die als Dauerleihgabe in der Graphischen Sammlung der Staatsgalerie aufbewahrt wird, hat eine berühmte Provenienz, befand es sich doch ehemals im Besitz des englischen Malers Sir Joshua Reynolds (1723-1792), wie an dem Sammlerstempel links unten erkenntlich wird.

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