Worum es geht

Beschreibung

Nackt liegt Noah neben einem großen Weinfass, die leere Schale zu seiner Rechten verrät uns, dass der biblische Stammvater nach übermäßigem Weingenuss eingeschlafen ist. Dabei merkt er nicht, dass seine Scham entblößt ist. Sein jüngster Sohn Ham entdeckt den Vater und ruft seine Brüder Jafet und Sem hinzu. Eindeutig geklärt scheint die dramaturgische Inszenierung des Ereignisses nicht: Während links ein junger Mann auf den Vater weist, dicht gefolgt von einem zweiten, der erstaunt über seine Schulter blickt, tritt rechts ein von uns abgewandter Jüngling hinzu, bereit, den entblößten Vater mit einem roten Tuch zu bedecken. Die Szene wird mit dem Verbot von Nacktheit, aber auch mit der christlichen Rechtfertigung von Sklaventum verbunden; denn aus Wut über Ham, der seinen Brüdern von der Trunkenheit des Vaters berichtete, verdammt Noah ihn, seinen Brüdern zu dienen. Der bärtige Noah ist als raffiniert verkürzte Aktfigur gezeigt und weckt wenig Erinnerungen an einen Rausch. Das Bild wird in Neapel in der Nachfolge von Luca Giordano (1634-1705) entstanden sein, der für derartige dramatische Inszenierungen von Körpern und Geschichten bekannt war und die Maler in Neapel nachhaltig geprägt hat.

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