Selbstbildnis; verso: Menschen auf der Flucht

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Worum es geht

Beschreibung

Seinem »Selbstbildnis« auf der Vorderseite des Blattes fügte Ludwig Meidner die Darstellung »Menschen auf der Flucht« auf der Rückseite hinzu, die zeigt, dass das Thema Krieg den Künstler auch zu Beginn der 1920er Jahre immer noch nicht losgelassen hat: »Oh, warum mußte Krieg sein, Hungersnot, Hader und soviel Menschenhaß?! - Werde ich vor der Zukunft bestehen? Wird wieder himmlische Liebe in mein Herz kommen? Demut, Kraft und Gebet? Wird wieder das Land sich in Buße bekehren zu Güte, Geduld und Gerechtigkeit?« (aus: »In den weißen Windhimmel lauf' ich hinein«, 1920). Zwar wählte Meidner ebenfalls 1920 in »Septemberschrei« als Motto eine Stelle aus Psalm XVIII (29-30): »[...] der Herr, mein Gott, macht meine Finsternis licht. Denn mit dir kann ich Kriegsvolk zerschlagen, und mit meinem Gott über die Mauer springen« - doch wurden die kommenden Jahre für ihn zur Zerreißprobe. 1937 wurden 84 seiner Gemälde beschlagnahmt. Im August 1939 folgte die Flucht nach Großbritannien, im Juni des folgenden Jahres wurde er als »feindlicher Ausländer« interniert und war erst Ende 1941 wieder in London. Doch er wurde nicht heimisch und kehrte daher im August 1953 ohne seine Familie nach Deutschland zurück, wo er am 15.5.1966 in Darmstadt starb.

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