Worum es geht
1914 ist Ludwig Meidner in Dresden und erlebt dort den Kriegsausbruch. Seine Pinselzeichnung »In der Frohn-Gasse zu Dresden während der Mobilmachungstage August 1914« dokumentiert die Ereignisse. Im Schein einer Straßenlaterne haben sich Soldaten zu einer Art Appell versammelt. In dem ganzen Gedränge ist jedoch kein Individuum auszumachen, die Menschenmenge erscheint nur noch als ein anonymer Haufen Uniformierter. Die krasse Licht-Schatten-Dramaturgie unterstreicht das Gespenstische des Auflaufs - »Indessen saß ich geduckt und verkrampft, und die Zähne verbissen über meinem Zeichenbrett, und es schossen nur wiehernde Fratzen aus meinem Stift, und zerstampfte Leiber rannen wie Satans Speichel aus meinen Fingern.« (aus: »Erinnerung an Dresden«, 1920).
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