Worum es geht

Beschreibung

Das 1906 datierte Bildnis zeigt die britische Schriftstellerin, Publizistin, Pädagogin und politische Aktivistin Mabel Cotterell (Walsall, Midlands, 1872-1968 Gloucestershire). Bis heute wird ihre Übersetzung von Novalis‘ Gedichtsammlung »Hymnen an die Nacht« (1800) verlegt und gelesen. Wo und in welchem Kontext Maler und Modell einander begegnet sind, ist nicht bekannt. Nach dem Vorbild von Papst- und Herrscherporträts der Renaissance (Raffel, Tizian) und des Barock (Rubens) erhält die Darstellung Dramatik und Räumlichkeit durch den Gegensatz der Sitzposition (nach links) und der Kopfhaltung (nach rechts). Vor raumlosem, graublauem Grund entfaltet die hochmodische Garderobe ihr ganzes Raffinement: Den Hut schmückt eine leuchtend rote Straußenfeder. Mabel trägt ein schwarzes Kleid mit eng geschnittenen Puffärmeln mit einem Besatz aus durchbrochener schwarzer Spitze. Sie lässt das Weiß der eleganten Seidenhandschuhe durchscheinen, die Hände und Unterarme bedecken. Um die Schultern trägt sie ein weißes Tuch mit Spitzenbesatz, das vor der Brust verknotet ist. Sein Stoff fällt der Dargestellten in den Schoß. Der schmale Mund ist geschlossen, die Mimik verrät keine innere Bewegung. Der Maler belebt die selbstbewusste und in sich ruhende Persönlichkeit der Dargestellten durch Lichtpunkte in den Augen sowie auf Nase und Lippen. Theodor Bohnenberger (Stuttgart 1868-1941 Bad Tölz) studiert Malerei an der Kunstschule in Stuttgart sowie an der Akademie der Bildenden Künste in München. Während seines gesamten Schaffens bedient er nahezu alle Genres der akademischen Malerei: Er malt Historienbilder, Stillleben, Genreszenen, Aktdarstellungen, Episoden aus dem Militär sowie Tierdarstellungen, aus denen seine Pferdeporträts herausragen. Im Mittelpunkt seines Werks steht jedoch die Porträtmalerei.

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