Worum es geht

Beschreibung

Gustav Schiefler, der das nun in Stuttgart befindliche Exemplar noch bei Edvard Munch selbst gesehen hatte, bezeichnete es in seinem Werkverzeichnis als den »schönste[n] Abzug des Blattes«. 1885/86 erschien das Thema erstmals seitenverkehrt zur späteren Radierung in einem Gemälde, das im Oktober 1886 in der Herbstausstellung in Kristiania (ab 1925 Oslo) präsentiert, aber von der Kritik abgelehnt wurde. Vorbild für die von Kummer und Gram gebeugte Mutter war Munchs Tante Karen Bjølstad (1839-1931), die seit dem Tod der Mutter 1868 den Munch'schen Haushalt führte. Modell für das Kind war die 11-jährige Betzy Nielsen: 1885, in Begleitung seines Vaters Dr. Christian Munch, der ihren kranken Bruder behandelte, fand er sie bedrückt in einem Sessel sitzend. Die Erschütterung über den jeweils frühen Tod der Mutter Laura Cathrine (1868) und der Schwester Johanne Sophie (1877), die beide an Tuberkulose starben, hat Munch sein Leben lang begleitet. Kaum eine andere Erinnerung hat Munch so nachhaltig in seinem Inneren getragen, so dass von »Das kranke Kind« insgesamt fünf weitere Gemäldefassungen 1896, 1907 und in den 1920er Jahren entstanden.

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