Worum es geht
Die Collage bezieht sich auf den berühmten Fall der missbrauchten und daraufhin den Vater ermordenden Violette Nozière im Sommer 1933, der die Aufmerksamkeit der Surrealisten auf sich gezogen hatte. Max Ernst verwendet hier zwei kalligraphisch beschriebene Zierblätter mit katholischen Sinn- und Lehrsprüchen. Das linke Blatt (»La Violette«) wird hinterfangen von der nur zart angedeuteten Zeichnung eines Mädchens, mit ausgestreckten Armen schutzlos dem Zugriff des Vaters ausgeliefert. Erzählt wird in der Parabel von den drei Veilchen, die dem Kind als Sinnbild für Bescheidenheit, Unschuld und Gottesliebe dienen. Das rechte Blatt (»Amours de ses Parents«) mit der übergroßen Figur des »Loplop« (eine Art groteske Tiermenschgestalt), der einen Teewärmer aus Delfter Porzellan als Kopf trägt, verdeutlicht den bedingungslosen Gehorsam des Kindes gegenüber seinen Eltern und hier insbesondere des Vaters. Dessen Bedrohung wird durch die riesige Hand und das zur Schau gestellte Geschlechtsteil unterstrichen.
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