Worum es geht
Als Ganzfigur steht Johannes der Täufer in der Einöde. Seinen Arm stützt er auf den Täuferstab, neben ihm steht das Lamm. Die nahezu lebensgroße Darstellung des Heiligen, der laut Bibel Christus als Gottessohn bei dessen Taufe im Fluss Jordan enthüllen wird, geht auf den venezianischen maler Tizian zurück (1588/90-1576). In der Mitte des 16. Jh. hat dieser den Heiligen stehend in der Wüste gemalt, als mächtige bärtige Figur (Venedia, Gallerie dell'Accademia). Das Stuttgarter Gemälde geht zwar entfernt auf das venezianische Modell zurück, ist aber wohl eher eine beeindrucktende Interpretation des sehr späten 16. oder 17. Jh. Die Malweise mit den großen Farbflächen und harten Farbverläufen ist eher unüblich für die venezianische Kunst des 16. Jh. und macht auch die versuchte Zuschreibung an Palma il Giovane (1548-1628) wenig wahrscheinlich.
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