Worum es geht

Beschreibung

Das 1793 entstandene Blatt reproduziert ein Gemälde des Bologneser Malers Ludovico Carracci (1555-1619), das sich damals in der »Pfälzischen Academie der Maler, Bildhauer- und Baukunst« des späteren Kurfürsten Karl Theodor befand. Dieser hatte seit 1775 Valentine Green (1739-1813), der neben Richard Earlom (1743-1822) zu den herausragendsten Meistern des Mezzotinto zählte, als Hofschabkünstler protegiert. Die Darstellung zeigt die Grablegung Christi. Dessen Hand haltend, erscheint die Jungfrau Maria dahinter. Rechts neben ihr stützt Joseph von Arimathäa den Körper Christi, während Maria Magdalena um seine Füße ein Tuch legt. Weitere Assistenzfiguren helfen im Vordergrund, den Leichnahm zu tragen, und sorgen im Hintergrund für die Beleuchtigung der Szene. Der Betrachter wird durch das close-up ganz nah an das Geschehen herangeführt. Die Darstellung ist fokussiert auf das überschaubare Bildpersonal und die wenigen zusätzlichen Gegenstände. Letzteres entspricht der Strategie der Schabkünstler des 18. Jahrhunderts, der Kritik, wonach diese Technik ungeeignet für die Reproduktion der oftmals kleinteiligen und personenreichen Historiengemälde sei, entgegenzuwirken. Im Vergleich zum Gemälde wird beim monochromen Mezzotinto durch die starke Hell-Dunkel-Wirkung das nächtliche Geschehen noch gesteigert.

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