Die erste törichte Jungfrau

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Worum es geht

Beschreibung

Das Gleichnis von den Klugen und Törichten Jungfrauen (Matthäus 25,1-13) stellt richtiges und falsches Verhalten gegenüber: die Klugen besorgen rechtzeitig genügend Öl für ihre Lampen und können den Bräutigam begrüßen, der endlich um Mitternacht kommt, und mit ihm zur Hochzeit gehen. Die Törichten haben nicht vorgesorgt und stehen schließlich vor der verschlossenen Tür. »Darum wachet; denn ihr wisset weder Tag noch Stunde, in welcher des Menschen Sohn kommen wird.« Schongauer führte das Thema in die Druckgraphik ein mit der Folge von je fünf Einzelfiguren. Alle stehen vor leerem Grund auf kleinen Bodenstücken und tragen zeitgenössische Mode: knappe Mieder, die Gewänder hoch gegürtet, spitze Schnabelschuhe. Abwechslungsreich spielt Schongauer dabei verschiedene Haltungen, Ausdrucksbewegungen und Faltenwürfe durch. Der ersten Törichten Jungfrau scheinen die Folgen ihres Versäumnisses noch nicht bewusst zu sein. Sie deutet mit dem Mittelfinger in Richtung der Klugen: »Gebt uns von eurem Öl, denn unsere Lampen verlöschen« (Matthäus 25,8). Ihr Haar ist sorgefältig geflochten; um den Kopf trägt sie ein kunstvoll geknotetes Tuch, dessen eines Ende bis über ihren linken Arm ausschwingt. Ihre Schuhe stecken in Trippen.

Text

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