Der Bischofsstab

Worum es geht

Beschreibung

Der minutiös durchgeführte Kupferstich stellt einen Bischofsstab (Krummstab) dar, Amtsinsignie kirchlicher Würdenträger. Schongauer arbeitet dabei mit Motiven gotischer Architektur. Die runde Krümme oben ist mit Krabben (eingerollten Blattornamenten) besetzt. Die Figuren bilden ein »ekklesiologisches« Bildprogramm: In der Mitte thront Maria mit dem Christuskind auf dem Schoß als Symbol der Kirche, die das Heil vermittelt, flankiert von zwei musizierenden Engeln. Auf dem Bogen darüber sitzen winzige Männer. Am Knauf sind enge Nischen vorgesehen, in denen Figuren aus der Kirchengeschichte stehen. Erkennbar sind die Heiligen Katharina und Margareta sowie in der Mitte ein Kaiser. Sein Monogramm hat Schongauer unter dem Schaftring angebracht, wie eine Goldschmiedemarke. Als Sohn und Bruder von Goldschmieden - und vorbildlicher Kupferstecher seiner Zeit - bietet er ein illusionistisches Abbild als Vorlage, und zugleich ein eigenständiges Kunstwerk.

Text

Haben Sie Fragen oder Informationen zu diesem Objekt?

Kontaktieren Sie uns