Worum es geht

Beschreibung

Das Thema der Zeichnung wurde früher als Szene aus der biblischen Geschichte verstanden: Abraham lässt seinen Sohn Isaak das mitgebrachte Feuerholz aufbinden, um ihn dann zu opfern. Tatsächlich handelt es sich jedoch um eine sehr selten dargestellte Episode aus der antiken Überlieferung: der Philosoph Demokrit traf auf einer Wanderung einen Holzfäller, der Brennholz aus eigenem Antrieb nach geometrischen Prinzipien zu einem Bündel schnürte. Er entdeckte dadurch Protagoras, der sein Schüler und Nachfolger wurde. Damit steht der Bildentwurf im Zusammenhang mit Schönfelds großformatigen Zeichnungen von Philosophen aus der Zeit um 1655 (Inv. Nr. C 495). Die schon im 19. Jahrhundert vermerkten Zweifel an der Eigenhändigkeit Schönfelds haben sich allerdings bestätigt: Schönfeld zeichnete mit der linken Hand - am vorliegen Blatt sind deutliche Rechtshändermerkmale nachzuweisen, zum anderen ist die Lavierung grob und schematisch, ohne Übergänge. Die Verschattung in den vorgebeugten Gesichtern imitiert zwar Schönfelds Effekte, bleibt aber leblos. Solche Merkmale finden sich mehrfach in den Zeichnungen der Werkstatt (siehe Inv. Nr. C 480 und C 516). (Siehe: Bestandskatalog „Deutsche Zeichnungen vom Mittelalter bis zum Barock". Staatsgalerie Stuttgart, Graphische Sammlung 2007, Nr. 580).

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