Dante und Vergil vor dem Tor der Stadt Dis (Illustration zu Dante: Göttliche Komödie); verso: Blatt- und Zweigskizzen

Worum es geht

Beschreibung

Joseph Anton Koch gehört zu den Künstlern, die sich um 1800 vermehrt mit Dantes Göttlicher Komödie auseinandersetzten. »Was macht der tolle Koch? Treibt er sich noch in Dantes Hölle mit Teufeln und Verdammten herum?«, erkundigte Carl Ludwig Fernow (1763-1808) sich 1806. Vor allem die schaurig-phantasievollen Episoden aus Dantes Hölle beschäftigten den Künstler. Die vorliegende Zeichnung zeigt eine Szene aus dem neunten Gesang von Dantes Hölle, in der Dante und Vergil aus äußerst bedrängter Lage gerettet werden. Hinter ihnen liegt der Sumpf der Zornigen und vor ihnen die Zinnen der Höllenstadt Dis, an deren Tor Teufel und Furien erscheinen. In dieser Situation erscheint erstmals ein göttlicher Sendbote und öffnet ihnen ungerührt von dem Toben der Hölle das Tor zur brennenden Stadt. Innerhalb der Gesamtkomposition der Göttlichen Komödie markiert der neunte Gesang den Übergang in die innere Hölle, in der die Sünder aus Boshaftigkeit büßen - im brennenden Dis schmoren die Ketzer in glühenden Sarkophagen. Über den Zinnen der Mauer fliegen boshafte Teufel; über dem Giebel erkennt man die drei Furien Megära, Alekto und Tisiphone. Sie sind blutig und haben grüne Schlangen in den Haaren und drohen, Dante durch den Blick des Medusenhauptes zu versteinern.

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