Worum es geht
Die Publikation des Kunsthistorikers Kurt Pfister (1895-1951) »Deutsche Graphiker der Gegenwart, erschienen 1920 mit einer Auflage von 500 Exemplaren im Verlag Klinkhardt & Biermann in Leipzig, enthält ein Kompendium der Avantgarde, vertreten mit 13 Lithographien und 8 Holzschnitten namhafter Künstler, darunter auch Ludwig Meidner. Seine Selbstbildnisse zeugen von einer tiefen Selbstschau in Zeiten existentieller Bedrohung auch nach Ende des Zweiten Weltkriegs, der ihn tief erschütterte. Bereits 1917 notierte er: »Ha, du warst ein Maler, stolz und ungebeugt. Du hast die Welt mit deiner rechten Hand gepackt und ihr ein Angesicht geknetet. Aber jetzt bist du ein Soldat, gedemütigt und eingeschüchtert; der Allerletzte unter deinesgleichen, feldgrau getüncht von außen und innen ein zerbrochnes, graues Herz« (aus: »Tagebuches letzte Winterseiten«, 1917).
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