Bauern auf dem Weg zum Markt

Worum es geht

Beschreibung

Eine ärmliche Bauernfamilie trägt ihre Waren zu Markt. Der Bauer geht gebeugt zu Fuß mit einem Eierkorb und einem schweren Sack; Frau und Kind reiten. Die Frau sitzt auf einem weiteren Sack und hält zwei lebende Gänse. Hinter ihnen unterstreichen Felsen und kahle Natur noch die Mühe und Schwere ihres Lebens. In der hügeligen Landschaft im Hintergrund ist ein kleines Dorf zu sehen, sowie ein weiteres Bauernpaar zu Fuß. Im Unterschied zu früheren Bauerndarstellungen verzichtet Schongauer auf offensichtlichen moralischen Gehalt; lediglich das große Schwert deutet an, dass der Bauer sich über das Verbot, Waffen zu tragen, hinwegsetzt, sich also über seine Standesgrenzen erheben will. Dieses Bild, das Bauern weder idealisiert noch dem Spott preisgibt, ist ein frühes Beispiel für den realitätsnahen Blick auf »niedere« Sujets. Schongauers Kupferstich gab Anregungen zu der Bettler-Darstellung in Sebastian Brants Narrenschiff (Inv. Nr. A 9025; Albrecht Dürer zugeschrieben) und Lucas van Leydens sogenanntem Eulenspiegel (Inv. Nr. A 13624).

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