Worum es geht

Beschreibung

Im Juli 1915 erlitt der Sanitätssoldat Max Beckmann, der an der Ostfront und in Flandern die Schrecken des Krieges erlebt hatte, einen schweren Nervenzusammenbruch. Erfüllt von den grauenhaften Eindrücken, brannte er nun darauf, »die unsagbaren Dinge des Lebens [...] in glasklare scharfe Linien und Flächen einzusperren«. Im Selbstbildnis erscheint auf der linken Hand die Andeutung eines Wundmales. Beckmanns Schädel ist genau auf den Schnittpunkt des Fensterkreuzes platziert. Vor dem Kreuz-Symbol erscheint der Künstler als Märtyrer, aber auch - darauf deutet der rote Schaal hin - als Rebell, der um die gleiche Zeit äußerte: »Mit der Demut vor Gott ist es vorbei. Meine Religion ist [...] Trotz gegen Gott, [...] ich werfe in meinen Bildern Gott alles vor, was er falsch gemacht hat.« Das Gemälde wurde am 10.7.1937 beschlagnahmt und war auf verschiedenen Stationen der Ausstellung »Entartete Kunst«. 1939 war es in der Auktion der Galerie Fischer in Luzern, wurde aber nicht verkauft und kam durch Tausch an Hildebrand Gurlitt. 1948 konnte es von Günther Franke, München, für die Staatsgalerie zurückerworben werden.

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