Worum es geht

Beschreibung

Die Kunst der Käthe Kollwitz zeigt keine Sentimentalität oder religiöse Schwärmerei, ihr Werk ist zutiefst ethisch und ehrlich. Nie stellt sie die Beklagten oder Täter dar, stets nur die Opfer und zwingt den Betrachter zur Identifizierung mit deren Leid. Sie bleibt immer Realistin mit klaren, einfachen zeichnerischen und graphischen Mitteln: »[...] als ich Not und Elend der Arbeiter durch nahe Berührung kennengelernt, verband sich damit zugleich ein Verpflichtungsgefühl, ihnen mit meiner Kunst zu dienen.« Das Engagement für die sozial Benachteiligten findet sich auch in der Kreide- und Pinsellithographie »Brustbild einer Arbeiterfrau mit blauem Tuch« aus dem Jahr 1903. Sie ist dennoch eine Ausnahme im Werk der Künstlerin, da sie mit zwei Farben gedruckt wurde: Das Blau unterstreicht die melancholische Wirkung. Das Blatt wurde 1906 der »Jahresmappe der Gesellschaft für Vervielfältigende Kunst in Wien« beigegeben. Im gleichen Jahr schuf Käthe Kollwitz auch das Plakat der Deutschen Heimarbeit-Ausstellung in Berlin (Inv.Nr. A 1961/2391), das als Motiv ebenfalls eine erschöpfte Arbeiterfrau zeigt.

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