Bildnis des kursächsischen Rates Jobst von Hayn

Worum es geht

Beschreibung

Das Porträt zeigt den kursächsischen Rat und späteren Kanzler Jobst von Hayn aus Weltwitz in der Nähe von Neustadt an der Orla (gest. 1550). Er gehörte zum engsten Kreis des sächsischen Kurfürsten Johann Friedrich den Großmütigen. In der Schlacht von Mühlberg geriet Hayn zusammen mit dem Kurfürsten in Gefangenschaft. Anschließend diente er bis 1549 dessen Söhnen. Der Dargestellte konnte aufgrund des Wappenrings, den übrigens auch seine Gemahlin trägt (Staatsgalerie Stuttgart, Inv. Nr. 633), eindeutig identifiziert werden. Die Brustkette mit Medaillon, das ein Bildnis Johann Friedrichs des Großmütigen ziert, verweist auf die Verbundenheit des Dargestellten mit dem sächsischen Herrscherhaus. Das Bildnispaar zeigt die Eheleute Jobst und Agnes von Hayn im Dreiviertelprofil einander zugewandt vor einfarbig blauem Grund. Jobst von Hayn trägt ein weißes gefältetes Hemd und einen roten Brustlatz unter einer schwarzen Schaube, an die eine doppelläufige Goldkette mit dem bereits erwähnten Medaillonbildnis des Kurfürsten und einem Bisamapfel appliziert wurde. Auf dem Kopf sitzt ein extravagantes Barett mit einem Besatz aus Zobelschwänzen, das den ohnehin markanten Gesichtszügen des Dargestellten besondere Wirkung verleiht. Besonders auffällig ist die verformte Nase, deren Makel durch die vollen, sensibel geschwungenen Lippen und den klug besonnenen Ausdruck der weit auseinanderstehenden Augen überlagert wird. Der weitgehend ergraute Vollbart lässt auf das fortgeschrittene Alter des Porträtierten schließen. [EW]

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