Worum es geht
Seit 1541 erschien die »Vollbibel« in Martin Luthers Übersetzung und den Holzschnitten der Cranach-Werkstatt mit diesem Holzschnitt als Titelbild. Die genuin reformatorische Allegorie von »Gesetz und Gnade« war in Malerei und Druckgraphik weit verbreitet. Sie verdeutlicht Luthers Rechtfertigungslehre von der Erlösung allein durch den Glauben. Auf der linken Seite für das Alte Testament wird der verzweifelte Mensch von Tod und Teufel in die Hölle getrieben; sein flehentlicher Blick auf Moses und die Propheten hilft nicht. Auf der rechten Seite des Neuen Testaments lässt sich der nackte Mensch von Johannes dem Täufer auf den Erlöser hinweisen. Darüber ist Christus nochmals zu sehen, aus dem Grabe auferstanden als Sieger über Tod und Teufel. Der Wittenberger Verleger Hans Lufft verwendete das Titelbild nach Luthers Tod weiter. Angesichts der extrem hohen Auflagen der »Lutherbibel« kann dieser Holzschnitt als das meistgedruckte Bild im 16. Jahrhundert gelten.
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