Skizzen für eine Verehrung der Muttergottes und Entführung der Europa; verso: Skizzen mit Raub der Europa und Beweinung Christi

Worum es geht

Beschreibung

Das auf Vorder- und Rückseite mit kleinen neben- und mitunter auch übereinanderliegenden Skizzen dicht gefüllte Blatt zeigt den charakteristischen nur zart andeutenden Zeichenstil Paolo Caliaris, der nach seinem Geburtsort »Veronese« genannt wurde. Das freie Spiel der Feder wird durch die Weißhöhung »mit Lichtern versehen«, auf der Rückseite kommt zusätzlich der Rötelstift dazu. Alles zusammen auf dem bläulichgrünen Papier verleiht dem eigentlichen Skizzenblatt einen höchst malerischen Reiz. Die Entwürfe lassen sich drei verschiedenen Gemälden Veroneses zuordnen: Zum einen auf der Vorderseite die Studie zu einer »Madonna in der Glorie«. Das zugehörige Gemälde, in dem Maria sich zu Vertretern der Rosenkranz-Bruderschaft herabneigt und unter ihr der heilige Dominikus Rosen als Symbol für den Rosenkranz verteilt, wurde von Veroneses Werkstatt 1573 für diese Bruderschaft in San Pietro auf der Insel Murano vollendet (heute Murano, Museo Vetrario; Terisio Pignatti: Veronese, Venedig 1976, Nr. A214, Abb. 898). Links oben erscheint eine »Studie zu Europa auf dem Stier« zu einem Gemälde im Dogenpalast von Venedig, das im Auftrag von Jacopo Contarini entstanden ist und 1713 von Bertucci Contarini dem venezianischen Staat geschenkt wurde (ebd., Nr. 216, Abb 522). Auch auf der Rückseite des Blattes wird dieses Thema links unten skizziert, daneben erscheinen Studien zu einer »Engelpietà«, die sich seitenverkehrt in einem Gemälde in den Staatlichen Museen zu Berlin wiederfindet (Gemäldegalerie, Inv. Nr. 312; Guido Piovene: L’opera completa del Veronese, Mailand 1968, Nr. 155).

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