Studie zum hl. Johannes Evangelista

Zu Guercinos Gemälde »Christus am Kreuz mit Maria, Maria Magdalena, Johannes Evangelista und dem heiligen Prospero, Bischof von Reggio«, 1624/25 entstanden für die Kirche der Madonna della Ghiara in Reggio Emilia (Nicholas Turner: The Paintings of Guercino, Rom 2017, Nr. 133), haben sich in der Sammlung Schloss Fachsenfeld, die in der Staatsgalerie verwahrt wird, je eine Studie zum Johannes Evangelista (Inv. Nr. SF III/33) und zum heiligen Prospero (Inv. Nr. SF III/42) erhalten. In beide Figuren geht es Guercino um die Draperie. Doch während hier beim Johannes Evangelista noch eher die Verbindung des Gewandes mit den Beinen und Füßen des Knienden sowie dessen Oberkörper und dem angedeuteten Kopf eine Rolle spielen, erhält das Gewand des heiligen Prospero große Eigenständigkeit, da Hand und Kopf nur noch skizzenhaft angedeutet sind. Dort ist vor allem die Suche des Künstlers nach der Wiedergabe der schweren Materialität des steifen Bischofmantels zu bemerken. Eine Federstudie zur Madonna, Maria Magdalena und Johannes Evangelista befindet sich in Windsor Castle (Inv. Nr. RCIN 902585; Denis Mahon und Nicholas Turner: The Drawings of Guercino in the Collection of Her Majesty the Queen at Windsor Castle, Cambridge 1989, Nr. 32; Explore the Royal Collection Online (rct.uk) ; zu weiteren Zeichnungen Angelo Mazza und Nicholas Turner: Guercino a Reggio Emilia. La genesi dell’invenzione, Ginevra 2011, Nr. 1.1-21).