Straße in La Orotava auf Teneriffa

Hans Meid, seit 1919 Professor an der Berliner Hochschule für bildende Künste im Fach Radierung, unternahm, nach einem ersten Aufenthalt 1911 an der Villa Romana in Florenz, im Anschluss regelmäßig etliche Reisen in den Süden, u.a. 1925 mit seiner Frau nach Spanien und auf die Kanarischen Inseln. Die Zeichnung zeigt in Straße im Örtchen La Orotava im Norden Teneriffas, schon Alexander von Humboldt (1769-1859) schwärmte über dessen reizvolle Lage und den wunderschönen Blick über das gleichnamige Tal. Auf der ersten Station seiner Forschungsreise ab 1799 weilte der Naturforscher dort eine Woche, bestieg den Vulkan Teide und zeichnete den großen Drachenbaum (Dracaena Draco) in La Orotava. Ihm zu Ehren wurde später der »Mirador Humboldt«, ein Aussichtspunkt errichtet und noch heute kann man, wie Meid 1925, auf den Pfaden Humboldts dort wandern. Der Künstler hat die typischen südlichen Häuser mit ihren flachen Dächern mit leichten Bleistiftkonturen erfasst und entfaltet das Licht- und Schattenspiel unter der südlichen Sonne mittels hellbrauner Lavierung und in weißer Kreide aufgesetzter heller Partien.