Worum es geht

Beschreibung

Franz Kobell gehört zu den produktivsten Zeichnern seiner Epoche: Bildmäßig angelegte Ideallandschaften wechseln mit zahlreichen experimentellen Feder- und Tuschzeichnungen. Meist verblieben diese (unsignierten) Werke im privaten Umfeld des Künstlers, wurden allenfalls unter Künstlerfreunden ausgetauscht. Kobells Blätter zeigen seit etwa 1800 Motive seiner Münchner Umgebung auf eine bis dahin vollkommen unkonventionelle Art und Weise. Das vorliegende Blatt Steilhang mutet für den heutigen Betrachter ausgesprochen modern an: der Pinselduktus erscheint frei - eine Vorzeichnung, etwa in Bleistift, lässt sich nicht ausmachen. Der radikal enge Bildausschnitt ist gewagt, in seiner Nahansichtigkeit und Tektonik beinahe schon abstrakt. Nicht die schöne Aussicht interessiert ihn hier, sondern der Künstler sucht das Abseitige, feiert das Unscheinbare. Die Flüchtigkeit des Seheindrucks im Wechsel des Lichts zu fixieren ist Kobells Anliegen. Das bringt ihn dem Impressionismus überraschend nahe. So wird Kobells Steilhang quasi zu einer das gesamte 19. Jahrhundert umschließenden Klammer. [AP]

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