Die Schwestern

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Worum es geht

Beschreibung

Mit expressionistisch überlängten Köpfen und Gliedern sitzen die zwei Schwestern nahe beieinander. Ihre Mimik und Haltungen drücken Resignation, Leid und Schmerz aus; die Überschneidungen der Körper versinnbildlichen die Intimität zwischen den Frauen, sie sind in ihrer Trauer vereint. Vor dem Hintergrund des kommenden Grauens des Ersten Weltkriegs, das Karl Schmidt-Rottluff selbst miterlebte, erscheint dem Betrachter die Darstellung wie eine unmittelbare Vorahnung der Geschehnisse. Nach seinem Sommeraufenthalt in Hohwacht an der schleswig-holsteinischen Osteeküste 1914 - im Entstehungsjahr dieses Holzschnitts - schrieb er an den Sammlerfreund Ernst Beyersdorf: »Ich habe jetzt sehr den Druck, noch möglichst Starkes zu schaffen - der Krieg hat mir richtig alles Vergangene weggefegt -, alles kommt mir matt vor, und ich sehe die Dinge plötzlich in ihrer furchtbaren Gewalt. Ich habe nie die Kunst gemocht, die ein schöner Augenreiz war und sonst nichts, und doch merke ich elementar, daß man zu noch stärkeren Formen greifen muß, so stark, daß sie der Wucht eines solchen Völkerwahnsinns standhalten.«

Text

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