Quadratkopf

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Worum es geht

Beschreibung

Arnulf Rainer fotografierte sich selbst, verfremdet durch das Schneiden von Grimassen oder das ausschnitthafte Präsentieren seines Körpers. Hinzu kommen Übermalungen oder Überzeichnungen mit Farbe. Damit nimmt er in seinen Fotografien Rollen ein, die ihm nicht entsprechen. In einem Interview nimmt Rainer dazu Stellung: »Erst als ich damit begann, die Photos meiner mimischen Farcen zeichnerisch zu überarbeiten, entdeckte ich Überraschendes. Lauter neue, unbekannte Menschen, die in mir lauerten, die aber meine Muskeln alleine nicht formulieren konnten.« (Arnulf Rainer 1976, zitiert nach Ausst.-Kat. Berlin 1981, S. 130). In seiner Arbeit »Quaderkopf« ist er selbst noch relativ jung mit ungeordnetem Haar im Profil zu sehen. Im Gegensatz zu Arbeiten wie z.B. »Als Sänger« (Inv. Nr. F 1989/342) ist sein Gesicht hier nicht zu sehr durch eine Grimasse verzerrt. Nach dem Bannen dieses Fotos auf eine geeignete Leinwand übermalte Rainer sein Porträt mit einem schwungvoll gezogenen Rechteck in den Farben Schwarz und Rot. Somit verfremdet er seine Physiognomie, verbessert, wie er es sieht, die Arbeit und macht aus der genuin seriellen Fotografie ein Original und somit ein Einzelstück.

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