Fall II

Die Themen Tod und Zerstörung ziehen sich durch das gesamte Werk von Arnulf Rainer. Hierzu übermalt er seit den späten 1960er Jahren auch Fotografien seines eigenen Körpers und Gesichts: »Zu allen meinen Fotoübermalungen trieb mich eine Suche nach Identifikation, Selbstverwandlung, Dialog, Einfühlung« - so die eigene Aussage des Künstlers. Der demütig mit ausgestreckten Armen am Boden kauernde Körper, der bereits Todesnähe verspüren lässt, ist mit heftigen, gekratzten Strichen überzeichnet. Sie ziehen sich über die Oberfläche wie Verletzungen und heben das Motiv des gequälten Körpers noch zusätzlich hervor. Die beiden schwarzen Balken am oberen und unteren Rand lassen bereits an eine Kiste oder gar an einen Sarg denken.