Worum es geht

Beschreibung

Vor dunklem Grund blickt uns ein junger Mann in Halbfigur an. Aus dem Kragen des schwarzen Wams schaut ein locker gebundenes weißes Hemd hervor. Das kurz geschnittene Haar und Bart entsprechen der Renaissance-Mode im 16. Jh. Wilhelm I., König von Württemberg, schenkte der neu bgegründeten Königlichen Gemälde-Galerie 1844 das Porträt eines Unbekannten. Zum damaligen Zeitpunkt galt es als Werk des venezianischen Malers Tizian (1488/90-1576). Dieser Meister des Kolorits war ein in ganz Europa geschätzter Porträtist, der für den italienischen Hochadel und den spanischen König arbeiete. Noch im 19. Jh. waren seine Werke geschätzte Sammlerstücke. Die lebensnahe Wiedergabe individueller Gesichtszüge und atmosphärische Farbgebung kostbarer Materialien machen das venezianische Bildnis der Renaissance zu einem Meilenstein in der Porträtkunst. Der enge Bildausschnitt und die intensive Modelierung von Licht und Schatten lehnt sich an die Vorbilder des 16. Jh. an, während die dunkle Farbigkeit teils älteren Übermalungen geschuldet ist. Bereits im frühen 20. Jh. wurde daher die Zuschreibung an Tizian aufgegeben.

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