Worum es geht

Beschreibung

Als Dreiviertelfigur wendet sich der junge Mann an die Betrachtenden; das Haar und den Bart kurz geschnitten, wie es der Mode im 16. Jh. entsprach. Über einem dunklen Wams mit hoch geknöpftem engen Kragen trägt er eine schwarze Jacke mit breitem Pelzkragen, die auf einen gewissen Wohlstand hindeuten; weitere Zeichen, die Aufschlüsse über die Identität des Dargestellten geben könnten, fehlen. Als das Gemälde der Galerie 1844 von König Wilhelm I. geschenkt wurde, galt es als Werk von Tizian (1488/90-1576); im 20. Jh. wurde kritisch über die Autorschaft von Gianbattista Moroni (1524-1580) und Lorenzo Lotto (1480-1557) spekuliert; zwei der bemerkenswertesten lombardischen Porträtisten des 16. Jh. Auch zeigt das Antlitz des Porträtierten Ähnlichkeiten mit dem Selbstporträt von Paolo Caliari, gen. Veronese (1528-1588) aus den späten 1550er oder frühen 1560er Jahren in Sankt Petersburg (Eremitage). Das Stuttgarter Bild teilt zwar keine malerischen Gemeinsamkeiten mit den Werken beider Maler, lehnt sich aber als Porträttypus durchaus an die norditalienische Porträttradition des 16. Jh. an, zu der auch der modische Haarschnitt des Edelmannes passt.

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