poem X

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Worum es geht

Beschreibung

Werk aus einer Serie von insgesamt sechs Objekten; Werkverz. T. S. Nr. 13. - Schon 1962 war Tomas Schmit in den Kreis der Fluxus-Künstler um George Maciunas gestoßen (vgl. Inv. Nr. AS 2012/1235,48). Die von Maciunas 1963 mit Hilfe von Tomas Schmit in Wiesbaden herausgegebene »Fluxus Preview Roll« (Inv. Nr. AS 2012/1066) führt außer Aktionen und Partituren auch vier von Tomas Schmits objekthaften »Poems« auf. Es sind skurrile Assemblagen in Erdnussbuttergläsern, abgefüllt im Frühjahr 1963 als künstlerischer Gastbeitrag zu Nam June Paiks Wuppertaler Ausstellung »Exposition of Music - Electronic Television«. Das Schraubdeckelglas »Poem X« ist, wie »Poem VI« (Inv. Nr. AS 2011/1004), mit Wasser gefüllt. Darin schwimmt ein kleineres Deckelglas, »in dem gerade so viel wasser ist, daß es schwebt« (T. S.). Die Tautologie des Glases im Glas und des Wassers im Wasser ließe sich in Gedanken noch einige Stufen weiterführen - man denke an die Matrjoschka-Puppe -, doch reicht schon Schmits einfache Versuchsanordnung seines schwimmenden Wassers, um einem trivialen physikalischen Sachverhalt ʹkonkrete Poesieʹ abzugewinnen. Selbstkritisch wie er war, qualifizierte Tomas Schmit späterhin seine »Poems« harsch ab: »Ich hatte so blöde Gläser gemacht, furchtbar!« (Interview mit S. Rennert 2005). Hierin hallt wohl seine 1982 geäußerte Enttäuschung wider, dass unter Maciunas Fluxus »am ende zu einem knapp mittelmäßigen scherzartikelhandel verkommen ist«. 1965 bereits hatte Schmit die Konsequenzen und sich aus dem Fluxus-Kreis zurückgezogen. [WE]

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