Worum es geht

Beschreibung

Das 1794 entstandene Blatt reproduziert ein 1708 entstandenes Gemälde des niederländischen Malers Adriaen van der Werff (1659-1722), das sich damals in der »Pfälzischen Academie der Maler, Bildhauer- und Baukunst« des späteren Kurfürsten Karl Theodor befand und heute in der Alten Pinakothek in München aufbewahrt wird. Karl Theodor hatte seit 1775 Valentine Green (1739-1813), der neben Richard Earlom (1743-1822) zu den herausragendsten Meistern des Mezzotinto zählte, als Hofschabkünstler protegiert. Die Darstellung zeigt laut Dedikation die im Lukas-Evangelium geschilderte Episode der Heimsuchung Mariä, bei der die schwangere Maria ihre ebenfalls ein Kind (Johannes der Täufer) erwartende Verwandte Elisabeth besucht, um die Freude mit ihr zu teilen. Elisabeth begrüßt sie mit den Worten: »Gesegnet bist Du mehr als alle anderen Frauen und gesegnet ist die Frucht Deines Leibes. Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?« Maria antwortet mit einem Loblied, dem Magnificat. Hier im Blatt begrüßen tatsächlich die Jungfrau und der Hl. Joseph ihre Eltern Anna und Joachim an der Schwelle des Hauses. Die Darstellung ist fokussiert auf das überschaubare Bildpersonal. Dies entspricht der Strategie der Schabkünstler des 18. Jahrhunderts, der Kritik, wonach die Technik ungeeignet für die Reproduktion der oftmals kleinteiligen und personenreichen Historiengemälde sei, entgegenzuwirken. Im Vergleich zum Gemälde wird beim monochromen Mezzotinto durch die starke Hell-Dunkel-Wirkung das Geschehen in dem sehr verschatteten Eingangsbereich des Hauses noch gesteigert.

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